Schulclowns unterstützen Schulen auf dem Weg zu einem guten Schulklima und fördern
den Dialog zwischen Schülern und Lehrern nachhaltig.
Das Prinzip der Klinikclownerie wurde für das System Schule angepasst und stellt neben
der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie eine neue Form der theaterpädagogischen und
unterstützenden Arbeit an Schulen dar.
Jedes vierte Schulkind zeigt laut einer DAK Studie 2019 psychische Auffälligkeiten,
Leistungsdruck, sozialer Druck in der Schule, Mobbing, Probleme zu Hause etc. Während unserer
jahrelangen Berufserfahrung als Schulsozialarbeiterinnen wurde sehr deutlich, wie belastend der
Schulalltag für viele Schüler sein kann.
Aus der Humorforschung und den Erfahrungen der Klinikclownerie wissen wir, dass die Mittel der
Komik, Fantasie und Poesie Kinder und Jugendliche in eine Stimmung versetzen, welche sowohl
in psychischer als auch in physischer Hinsicht das Wohlbefinden steigert und Resilienzfaktoren
stärkt.
Die Anforderungen an die Kinder und Jugendlichen in der Schule steigen. Immer früher muss
immer mehr geleistet werden. Die Einstellung, man muss gute Noten schreiben, also viel Zeit ins
Lernen stecken, damit man später erfolgreich ist, ist bereits im Grundschulalter weit verbreitet.
Soziale Ausgrenzung findet statt. Die Schere derer, die es schaffen, und derer, die aus schwachen
sozialen Netzen kommen, geht weit auseinander. Dies wurde im letzten Jahr durch die Corona-
Pandemie noch verstärkt. Die Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachem Umfeld sind noch
weiter abgefallen, da sie die Unterstützung während des Homeschoolings nicht im gleichen Maße
erfahren konnten. Die Corona-Pandemie löste bei vielen Kindern und Jugendlichen zusätzliche
Ängste aus. Einige von ihnen erfuhren einen Anstieg von häuslicher Gewalt, Überforderung der
Eltern, finanzielle Sorgen, erhöhter Medienkonsum und Vernachlässigung der Fürsorge. Die
Probleme wurden im Verhalten der Kinder und Jugendlichen sichtbar, entweder durch Rückzug
und Isolierung oder vermehrt aggressivem Verhalten. Solche Auffälligkeiten kann ein Clown schon
früh erkennen und eine Eskalation verhindern bzw. vorbeugen.
Die Lehrkräfte wiederum stoßen auf unterschiedliche Familienkonstellationen und Problematiken
ihrer Schüler zu Hause und im Freundeskreis. Kulturelle Unterschiede der Schüler und ihrer Eltern
bilden zusätzliche Herausforderungen. Die durchschnittliche Klassengröße kommt auf 25 Kinder
und Jugendliche aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen und mit sehr unterschiedlicher Herkunft
und Vorkenntnissen. Der Lebensmittelpunkt für viele Kinder und Jugendliche findet an der Schule
statt, dort verbringen sie die meiste Zeit (Ganztagesschulen mit Betreuung von Montag bis Freitag
von 7 bis 17 Uhr).
Probleme, die früher zu Hause aufkamen und bearbeitet wurden, werden immer mehr an die
Schule abgegeben. Die Lehrer*innen stehen vor Herausforderungen, die zusätzlich zum
Lehrauftrag erscheinen. Somit steigen und verändern sich auch die Anforderungen an die
Lehrkräfte. Die Lehrer*innen können all dies nicht leisten und brauchen Unterstützung. Hinzu
kommt Lehrermangel an vielen Schulen, welcher die Schulleitungen vor Problemlagen stellt, die
Spannungen hervorrufen und das Klima zusätzlich belasten.