"Bubu (unser Schulclown) ist für mich ein Rettungsanker und das Netz inklusive doppeltem Boden zugleich. Es ist entlastend und erleichternd zu wissen, dass meine Schülerinnen und Schüler jederzeit einen zusätzlichen Ansprechpartner hat, egal, ob es um private oder schulische Belange geht. Manchmal sind wir Lehrer auch einfach nicht die richtigen Ansprechpartner. Bubu ist für mich eine Institution, die allen Kindern und Jugendlichen zugänglich sein sollte!"
Klassenlehrerin einer 7. Klasse in Weil im Schönbuch
Wie können Schulclowns einen positiven Beitrag für Schulen leisten?
Der Schulclown nimmt am Schulleben teil, begleitet die Kinder und Jugendlichen und begibt sich
auf ihre Ebene. Der Schulclown ist aus Sicht der Kinder und Jugendlichen kein Erwachsener,
sondern ein Freund, dem man sich anvertrauen kann.
Der Schulclown arbeitet in jeder Hinsicht inklusiv. Körperliche oder geistige
Einschränkungen, Sprache oder kultureller Hintergrund spielen keine Rolle. Der Clown
begegnet allen Menschen neugierig, offen, unbekümmert und absichtslos.
Der Schulclown begegnet Kindern und Jugendlichen wertfrei und offen. Er begleitet, unterstützt
und stärkt auf spielerische und emotionale Weise die bereits vorhandenen Lösungsideen der
Kinder und hilft ihnen, sich selbst zu helfen bzw. nimmt sie an die Hand, um die richtige Hilfe zu
erhalten.
Wie bereits beschrieben, sind die Anforderungen für Lehrer*innen gestiegen und beinhalten nicht
mehr nur primär die Wissensvermittlung. Durch die Unterstützung eines Clowns wird die
Atmosphäre gelockert, gemeinsames Lachen lockert die Spannungen. Auch die Tatsache, dass
der Clown Schwierigkeiten bei einzelnen Kindern und Jugendlichen wahrnehmen kann, nimmt den
Druck der Lehrer*innen, dass jemand vergessen wird bzw. man nicht aufgrund lauter, auffälliger
Kinder und Jugendlichen die Ruhigeren vergisst. Es gibt noch ein zweites Paar Augen, das schon
sehr früh Diskrepanzen erspürt und sieht.
Humor stärkt das Klassenklima. Gemeinsames Lachen verbindet, setzt Glückshormone frei und
aktiviert die Atmung.
Auch für die Verwaltung und Schulleitung ist ein Schulclown gewinnbringend. Die enge
Zusammenarbeit sorgt für ein positives und gutes Klima. Atmosphärische Störungen, Probleme
etc. werden früh wahrgenommen und präventiv bearbeitet, bevor die Probleme zu groß werden.
Eine enge Zusammenarbeit mit den Fachkräften an der Schule ist unabdingbar, um den Erfolg
dieses Projektes zu gewährleisten.
Foto: Herzenssache e.V.
Was bringt es den Kindern/Jugendlichen/am Schulleben Beteiligten?
Die Kinder und Jugendlichen haben einen verlässlichen Freund:
der tollpatschig ist, der nichts versteht, den man unterstützen muss und der da ist.
der verrückte Ideen hat, und die Kinder und Jugendlichen zum Denken anstößt und sie
unterstützt.
der ihnen Bewältigungsstrategien für ihr Leben aufzeigt, um mit Herausforderungen und
schwierigen Situationen umzugehen.
Dieser Freund ist pädagogisch und künstlerisch ausgebildet und kann so fachlich, aber auf
Augenhöhe, die Probleme mit den Kindern und Jugendlichen angehen.
Der Schulclown ist Türöffner und Brückenbauer, der genau diejenigen unterstützt, die keine
Stimme haben. Er hilft, die Fantasie anzuregen und unterstützt die Kinder und Jugendlichen
dabei, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Mit Humor steigert der Schulclown die soziale Kompetenz. Durch seine Art und die spielerische
Herangehensweise bringt er die Freude am Lernen zurück.
Themen wie Mobbing, Gewalt, Rassismus werden aufgegriffen und auf der Ebene der Kinder und
Jugendlichen bearbeitet.
Die Lösungen oder alternative Handlungsmöglichkeiten kommen so von den Kindern und
Jugendlichen selbst, kreativ und mit Humor erarbeitet und nicht von einem Erwachsenen
vorgesetzt.
Fotos: true!moments
Was sind Erfahrungen aus der Praxis?
„Von unserem Schulclown haben alle, die zu unserer Gemeinschaftsschule gehören profitiert.“ Das
ist das Fazit der Schulleiterin der Pilotschule nach einem Schuljahr. Die Schüler haben eine
besondere Bezugsperson, die sie herausfordert, Verantwortung zu übernehmen und eigene
Lösungen zu suchen. Für die Lehrer gibt es einen Partner, der schwierige Themen mit Lachen und
Humor bearbeitet. Durch die Regelmäßigkeit der Besuche ist der Einsatz verlässlich, planbar und
ritualisiert. Mit den Fachkräften gibt es ständigen Austausch, um den Kindern und Jugendlichen
bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen.
Aus der Rückmeldung der Schulleiterin:
„Was haben wir gewonnen?
Wir sind auf einem guten und nachhaltigen Weg zu einer Schule, an der
- alle ohne Ängste und Depressionen leben und lernen können.
- ganz andersartige Begegnungen möglich sind
- ein gutes Schul- und Klassenklima herrscht
- Kindern eine fröhliche Lernzeit ermöglicht wird
- auf neuen Wegen soziale Kompetenzen erlernen und gestärkt werden.“